Konzertdetails
Trauer und Zuversicht
Vor genau 100 Jahren zeigte sich Politik von ihrer dunkelsten Seite: Machtstreben, Hass und nicht selten auch naive Abenteuerlust führten zu einem Krieg, der wie ein Flächenbrand ganz Europa erfasste. Später wird dieses massenhafte Morden als Erster Weltkrieg bezeichnet werden. Aber nicht wenige Zeitzeugen deuteten den Flächenbrand als zweiten 30jährigen Krieg, der erst 1945 endete. K. A. Hartmann schuf mit seiner Kantate Friede anno 48 nach Versen von Andreas Gryphius eine aufwühlende Anti-Kriegsmusik. Und er lässt eine Sehnsucht aufscheinen, die auch Schütz‘ »Beitrag zum Friedensjahr 1648«, seine Geistliche Chor-Music, durchzieht. Zwischen diesen außergewöhnlichen Nachklängen zweier Kriege erklingt Ravels ergreifendes Klavierwerk Le tombeau de Couperin: In den Jahren 1914 bis 1917 schuf er, wie ein Chronist des Todes, sechs Sätze, die sechs im Ersten Weltkrieg gefallenen Kameraden und Freunden gewidmet sind.
Maurice Ravel (1875–1937)
Le tombeau de Couperin
Heinrich Schütz (1585–1672)
Geistliche Chor-Music 1648 (Auswahl)
Karl Amadeus Hartmann (1905–1963)
Friede anno 48
Sarah Maria Sun, Sopran
Miao Huang, Piano
Michael Käppler, Orgel
Dresdner Kammerchor
Olaf Katzer, Leitung
TERMIN
12.10.2014, 19 Uhr, Dresden (Militärhistorisches Museum)
Ein Konzert im Rahmen des Heinrich Schütz Musikfestes