Konzertdetails

Hans-Christoph Rademann © NFM

Packend-schlichtes Passionsdrama

Der liturgischen Verwendung entsprechend – für den Sonntag Judika in der Dresdner Schlosskapelle 1666 – vertont Heinrich Schütz in der Matthäuspassion die Passionsgeschichte ganz ohne Instrumente, rein a cappella. Heutige Hörer mag diese Kargheit irritieren, denn der Evangelist berichtet ganz nüchtern. Immer wieder jedoch lässt Schütz einzelne Worte musikalisch besonders aufleuchten. Die chorischen Einwürfe sind ebenfalls sehr knapp, oft auf nur wenige Sekunden verdichtet. Doch ragt diese plötzliche Mehrstimmigkeit scharfkantig aus der Erzählung heraus. Besonders dramatisch spitzen sich die Wechsel zu in den letzten Minuten vor Jesu Sterben.

 

In seinen Passionen beweist der 80-jährige Schütz noch einmal seine kompositorische Meisterschaft, denn hier begegnen sich Tradition und Moderne auf allerengstem Raum: Schütz beachtet einerseits den strengen Satz, gleichzeitig wird der Text intensiv ausgedeutet, indem er bildhaft affektreich in Musik gesetzt wird – melodische Elemente wie aus der italienischen Oper überraschen den Zuhörer immer wieder. Das moderne Konzertieren und die alte Motette so dicht zu verweben, das vermochte keiner so perfekt wie Heinrich Schütz.

Heinrich Schütz 1585–1672
Matthäuspassion SWV 479

 

Michael Praetorius 1571–1621
Da Jesus an dem Kreuze stund

 

Evangelist: Georg Poplutz Tenor
Jesus: Martin Schicketanz Bariton

Petrus: Alexander Bischoff Tenor
Judas: Jaro Kirchgessner Altus
Pilatus: Tobias Mäthger Tenor
Kaiphas: Felix Rohleder Bass
Zwei falsche Zeugen: Alexander Bischoff, Tobias Mäthger Tenor
1. Magd: Viola Michalski Sopran
2. Magd: Magdalena Kircheis Sopran
Frau des Pilatus: Nanora Büttiker Alt

Dresdner Kammerchor
(Einstudierung: Tobias Mäthger)

Hans-Christoph Rademann Leitung


Termin

Do 01.04.2021 / 20:03 Uhr / Deutschlandfunk Kultur

Aufzeichnung vom 31.03.2021 aus der Annenkirche Dresden.

Nach dem Sendetermin ist das Konzert noch 30 Tage in der Mediathek online abrufbar.


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