Konzertdetails

Himmel und Erde

Die Musik von Heinrich Schütz birgt einen riesigen Schatz an Metaphern, die das Himmlische und Göttliche im Irdischen spiegeln. Eine wahrhaft „bildgewaltige“ musikalische Reise vom Himmel zur Erde und wieder zurück unternehmen der Dresdner Kammerchor und Hans-Christoph Rademann in diesem Programm mit Werken aus der Geistlichen Chor-Music, den Psalmen Davids und dem Becker-Psalter.

Dabei war es speziell bei der Geistlichen Chormusic gar nicht Schütz‘ Absicht, hier eine Musica Poetica vorzustellen, ganz im Gegenteil: Die Sammlung sollte Vorbild und Plädoyer sein für eine satztechnisch und kontrapunktisch saubere Kompositionsweise, wie sie jedem Tonsetzer als solides Handwerkszeug zur Verfügung stehen sollte. Welch kunstreiche „Übersetzung“ des Textes in Töne in diesem Rahmen dennoch möglich ist, führt uns Schütz quasi nebenbei vor: Zum Beispiel hat er Weinberg-Terrassen, den unermüdlichen Lauf der Sonne, idiomatische Posaunen- und Trompetenrufe, gegeneinander aufmarschierende Kriegstruppen und brausende Meereswellen in die Partitur eingraviert und macht damit die Welt, wie unsere Augen sie kennen, auch für die Ohren sichtbar.