Konzertdetails

Die Schöpfung

Auf einer seiner beiden Englandreisen wurde Joseph Haydn ein Libretto angeboten, das Händel angeblich nicht interessiert hatte: Ein auf der Genesis basierendes und in Anlehnung an John Miltons religiöses Versepos »Paradise Lost« erzähltes Textbuch. Zurück in Wien, ließ Haydn es von Baron van Swieten ins Deutsche übersetzen. Die Uraufführung 1798 war ein durchschlagender Erfolg. Stück für Stück kann mit diesem musikalischen Bilderbuch die mehrtägige Schöpfung der Welt entdeckt werden – vom Chaos am Anfang über die Entstehung von Himmel und Erde bis hin zur Erschaffung des Menschen. Und Haydns Humor machte auch vor geistlichen Stücken nicht Halt, denn er hat die Geschichte sehr effektvoll und witzig auskomponiert, darunter mit expressiven Schilderungen der Geschöpfe – vom kriechenden Gewürm über das Heer der Insekten bis hin zu gurrenden Tauben, großen Walfischen und einem brüllenden Löwen.

Zum dritten Mal ist der Dresdner Kammerchor zu den Bamberger Symphonikern eingeladen. Am Dirigentenpult steht mit Giovanni Antonini ein Oratorien-Spezialist, welcher der Überzeugung ist: »Haydn hatte eine Art intuitive Vorstellung von der Entstehung des Universums, lange bevor die Wissenschaft uns darüber aufgeklärt hat.«