Konzertdetails
OPERNDOPPELABEND
Opern-Oratorium in zwei Akten von Igor Strawinsky / Oper in einem Prolog und einem Akt von Luigi Dallapiccola
Libretto von Jean Cocteau und Igor Strawinsky nach »Oidípous Týrannos« von Sophokles / Libretto vom Komponisten nach Texten von Philippe-Auguste Villiers de l’Isle-Adam und Charles de Coster
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln / In lateinischer und deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Oedipus hofft, seinem prophezeiten Schicksal zu entgehen. Aus seiner Heimat geflohen, hat er die Thebaner vor der Sphinx gerettet, ist deren König geworden und Gatte der Witwe des ermordeten Königs Laios. Jetzt soll er das Volk vor der Pest retten und muss dafür den Mörder des Königs finden. In seiner Hybris ignoriert er alle Warnzeichen und wird am Ende doch die grausame Wahrheit erkennen, selbst unwissentlich den königlichen Vater getötet und die eigene Mutter geheiratet zu haben. Strawinskys rituelles Drama im Stil des Neoklassizismus in lateinischer und deutscher Sprache aus der Feder des Dichters Jean Cocteau beschwört chorgewaltig-archaisch die erschütternde Ungeheuerlichkeit des Mythos in seiner schicksalhaften Ausweglosigkeit.
Die Mutter des Gefangenen hofft, ihren Sohn wiederzusehen. Ihre Hoffnung schlägt in angstvolle Todesbilder um. Der gefolterte Gefangene schöpft Hoffnung, nachdem der Kerkermeister ihn »Bruder« nennt und die Kerkertür offen lässt. Der Augenblick jubelnder Freiheitshoffnung beim Anblick des Himmels wird zur Sturzkante der schlimmsten aller Foltern: Bruderruf und Freiheitsversprechen entpuppen sich als Betrug des als Kerkermeister verkleideten Großinquisitors an der urmenschlichen Hoffnung des Todgeweihten, bevor er zum Richtplatz geführt wird. Dallapiccola dringt mit überbordendem Zwölftonmelos, die dem Belcanto in neuer Klanglichkeit verhaftet bleibt, berührend in die Seelenlandschaft eines einzelnen Menschen vor, der dem Schicksal seine Freiheit abzuringen hofft.
Igor Strawinski 1882–1971
Oedipus Rex
Luigi Dallapiccola 1904–1975
Il prigioniero
Erik Nielsen Musikalische Leitung
Elisabeth Stöppler Inszenierung
Annika Haller Bühnenbild
Frank Lichtenberg Kostüme
Fabio Antoci Licht
Cornelius Volke Chor
Anna Melcher Dramaturgie
Oedipus Rex
Stephan Rügamer Oedipus
Claudia Mahnke Jokaste
Markus Marquardt Kreon
Kurt Rydl Teiresias
Tom Martinsen Hirte
Matthias Henneberg Der Bote
Il Prigioniero
Tichina Vaughn Die Mutter
Lester Lynch Der Gefangene
Kim Begley Der Kerkermeister / Großinquisitor
Khanyiso Gwenxane 1. Priester
Alexandros Stravrakakis 2. Priester
N.N. Fra Redemptore
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Dresdner Kammerchor
Sächsische Staatskapelle Dresden
TERMIN
So 08.06.2018 / 19.00 Uhr / Dresden / Semperoper
Werkeinführung:
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung (Opernkeller)
Tickets
Tickets unter: www.semperoper.de