Konzertdetails

Am Ende des Tunnels
In der Instrumentierung jener Teile von Franz Xaver Süßmayr, mit denen er das Requiem seines Lehrers Mozart vervollständigte, finden sich in den Bläsern weder Flöten noch Oboen, sondern auffallend dunkel gefärbte Instrumente. In der Musik Mozarts wiederum, zwischen dem Tag der Rache im Dies irae und den Flammen der Hölle im Confutatis, bricht sich durch die Dunkelheit des Todes immer wieder das Licht Bahn. Im strahlenden Sopran-Solo zu Beginn des Werkes; im engelsgleichen chorischen »voca me« des sechsten Satzes; im Pianissimo gehaltenen, zerbrechlichen Ges-Dur am Schluss des Agnus Dei. Immer wieder tritt aus der Finsternis des Sterbens ein Glaube zutage, den Mozart selbst in Worten bezeugte, als er 1787 an seinen totkranken Vater schrieb. Es ist dieser Glaube, der aus seiner letzten Komposition spricht: die Aussicht auf das ewige Licht. Zusammen mit dem Barockorchester Wrocław verleiht der Dresdner Kammerchor dem Musikfest Erzgebirge 2016 mit diesem Mozart-Abend einen festlichen Abschluss.

»(...) Da der Tod – genau zu nemen – der wahre Endzweck unsers Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht, daß sein Bild nicht allein nichts schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel beruhigendes und tröstendes! Und ich danke meinem Gott, daß er mir das Glück gegönnt hat mir die Gelegenheit |: sie verstehen mich :| zu verschaffen, ihn als den Schlüssel zu unserer wahren Glückseligkeit kennen zu lernen.«

Wolfgang Amadeus Mozart an seinen Vater, Wien 4. April 1787

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Requiem KV 626
Vesperae solennes de Confessore KV 339

Regula Mühlemann, Sopran
Aneta Petrasová, Alt
Paul Schweinester, Tenor
Krešimir Stražanac, Bass

Dresdner Kammerchor | Jörg Genslein, Einstudierung
Barockorchester Wrocław
Hans-Christoph Rademann, Leitung


TERMIN
So 18.09.2016, 20 Uhr, Marienberg (St. Marienkirche)
Abschlusskonzert des Festivals Musikfest Erzgebirge

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