Daniel Johannsen

„Geht es darum, (deutschsprachige) Texte Musik werden zu lassen, markiert Daniel Johannsen derzeit den Gipfel sinnlicher Sinnvermittlung.“ So hymnisch rezensiert die Leipziger Volkszeitung die 2023 für den OPUS KLASSIK nominierte CD 360° Hugo Wolf, die der gebürtige Wiener gemeinsam mit dem Pianisten Andreas Fröschl vorlegte. Nach der Ausbildung zum Kirchenmusiker studierte der Tenor bei Margit Klaushofer und Robert Holl in Wien Gesang; er war Meisterschüler von Dietrich Fischer-Dieskau, Christa Ludwig sowie Nicolai Gedda und ist Preisträger des Bach-, Schumann-, Mozart-, Hilde-Zadek- und Wigmore-Hall-Wettbewerbs.

Als einer der meistgefragten Evangelisten und Bachinterpreten gastiert Daniel Johannsen in den großen Musikzentren Europas, Nordamerikas, Japans und des Nahen Ostens und sowie bei zahlreichen Festivals (Beethovenfest Bonn, Enescu Festival Bukarest, Bachwoche Ansbach). Er musizierte unter der Leitung von legendären Dirigenten wie etwa Sir Neville Marriner, Nikolaus Harnoncourt, Philippe Herreweghe und René Jacobs, zudem mit Israel Philharmonic, der Staatskapelle Dresden oder den Wiener Philharmonikern. Eine besonders innige künstlerische Freundschaft verband ihn mit dem 2018 verstorbenen Enoch zu Guttenberg; Auftritte u. a. in der New Yorker Carnegie Hall und im Großen Saal des Moskauer Tschaikowsky-Konservatoriums geben davon Zeugnis. Daniel Johannsen ist Stammgast der St. Galler Bachstiftung und der Nederlandse Bachvereniging („All of Bach“).

Auf der Bühne ist der lyrische Tenor, den Engagements etwa an den Münchner Gärtnerplatz, die Oper Leipzig, die Volksoper Wien oder das Theater Bonn führten, mit Mozart-Partien, mit Werken des Barock, des 20. Jahrhunderts und der Moderne, aber auch in einigen Operettenrollen zu erleben. Liederabende mit der ganzen Bandbreite des deutschen Repertoires (aber auch mit englischen und französischen Kompositionen) bilden einen Schwerpunkt in der Tätigkeit des Sängers, der mit Pianisten wie Graham Johnson, Charles Spencer und Kristian Bezuidenhout zusammenarbeitet. An die 50 CDs, zumeist von Rundfunk und Presse hochgelobt, dokumentieren seine Arbeit.

2023/24 stehen zahlreiche Projekte mit Hans-Christoph Rademann sowie mehrere Konzerte für die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien auf dem Programm. Unter der Leitung von Martin Haselböck wird Daniel Johannsen als Evangelist in Los Angeles debütieren. Abermals ist er beim Festival Bach à Montréal und bei der Schubertiade Israel zu Gast. Für das Bachfest Leipzig hat er ein mit Spannung erwartetes Konzept erarbeitet, das Schuberts Winterreise mit ausgewählten Arien von Bach in Dialog treten lässt ― jeweils begleitet vom Atalante Quartett. Ebenfalls in einer Streicherbearbeitung, und zwar als Weltpremière, erschien jüngst mit dem Alinde Quartett seine Interpretation der Schönen Müllerin (in Form einer Doppel-CD, die auch die Originalversion mit Christoph Hammer am Graf-Flügel von 1827 enthält) bei hänssler.

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